Ich hab doch grad erst angefangen.
veröffentlicht am: 2. August 2025
Ich kann es selber nicht ganz glauben, aber vor 30 Jahren habe ich mit der Ausbildung meinen Weg als Fotograf begonnen.
Ein kleiner, ganz persönlicher Rückblick sei da mal erlaubt.
Der Einstieg in meine berufliche Laufbahn begann mit einem Praktikum – ursprünglich hatte ich vor, Fotografie zu studieren. Nach drei Monaten bei Uli Heinemann in Detmold führte mich mein Weg zu Patrick Pantze, dessen kleines, eher beengtes Studio sich in der Stauffenbergstraße in Lage befand. Dort absolvierte ich ein weiteres dreimonatiges Praktikum.
Patrick arbeitete damals noch allein, hatte aber gerade frisch seinen Handwerksmeister abgeschlossen und war somit ausbildungsberechtigt. Wir verstanden uns von Anfang an gut und ich konnte fachlich viel von ihm lernen. So fiel die Entscheidung, eine Ausbildung bei ihm zu beginnen, schnell und mit Überzeugung.
Im August 1995 startete ich schließlich meine Ausbildung. Noch im selben Jahr zog das Studio in größere Räumlichkeiten in der Edisonstraße in Lage um.
Nach Abschluss meiner Ausbildung arbeitete ich bis 2012 als Fotograf im Studio von Patrick – insgesamt 17 Jahre, die nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr prägend waren. In dieser Zeit lernte ich, im Team zu arbeiten, Verantwortung zu übernehmen und – später als Studioleiter – Projekte von der Planung bis zur Umsetzung eigenständig zu organisieren.
„Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen.“ Henri Cartier-Bresson
Dieser Gedanke hat mich über all die Jahre begleitet – und motiviert. Es ging mir nie primär darum, „große Kunst“ zu schaffen. Vielmehr stand die Freude am handwerklichen Arbeiten im Mittelpunkt: an Technik, Licht, Timing und Gestaltung.
Dabei trieb mich stets der Wunsch an, mich weiterzuentwickeln – immer ein Stück besser zu werden. Oder wie ich es gerne formuliere: „Luft nach oben erkennen und verdrängen.“ Mit diesem Spruch bin ich vermutlich dem einen oder anderen Kollegen gelegentlich auf die Nerven gefallen.
2012 begann für mich ein neuer beruflicher Abschnitt, als ich die Möglichkeit erhielt, bei Norbert Tölle in seinem Studio Toelle in Bielefeld zu arbeiten. Der Schwerpunkt der fotografischen Arbeit im Studio war und ist die Food Fotografie. Hier bot sich mir die Chance, in diesem mir bis dato unbekannten Bereich der Fotografie in einem kreativen Team meine Kenntnisse weiter auszubauen und in neue Richtungen zu entwickeln.
Norbert war schon eine Weile auf der Suche nach einem Nachfolger für sein Studio, ich wiederum fand diese Perspektive sehr reizvoll. Im Jahr 2018 war es dann schließlich so weit: Ich übernahm den Staffelstab von Norbert und wurde Inhaber des Studios.
Seit 2021 führe ich das Studio unter dem Namen Studio Röcken weiter. Unser Schwerpunkt liegt nach wie vor in der Food-Fotografie – aber nicht nur dort. Mit ebenso viel Leidenschaft realisieren wir Projekte in den Bereichen Lifestyle, Katalog, Industrie und Corporate-Fotografie – sowohl im Studio als auch on Location.
Seit 2023 arbeiten wir am neuen Standort im Cu Bie an der Stieghorster Straße. Die vollständig entkernte Immobilie bot uns die einmalige Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten von Grund auf nach unseren eigenen Vorstellungen zu planen und auszubauen. Mehr darüber erzählen wir in unserem Blogbeitrag „The next big thing“.
Die Ausbauarbeiten haben wir dank eines tollen Handwerkerteams in einem recht engen Zeitfenster meistern können. Der Umzug an sich war dann eine echte Kraftanstrengung: Unter Volllast und nahezu vollständig in Eigenleistung hat unser Team diese große Herausforderung mit viel Engagement und Einsatz gemeistert.
Und was einst ein Arbeitsplatz war, ist heute ein Ort geworden, an dem ich mit meinem großartigen Team – Christopher Rüsing, Undine Rönn, Julian Recker und Leonie Stuckmann– täglich Ideen entwickle, Food und Produkte in Szene setze und mit Leidenschaft arbeiten kann. Jeder im Team bringt eigene Stärken mit – und ich bin sehr dankbar, diesen Weg nicht allein gehen zu müssen.
30 Jahre nach meinem Einstieg in die Fotografie ist eines geblieben:
Die Lust auf das nächste Bild und die Dankbarkeit für alle die Begegnungen mit tollen Menschen, die Projekte und Jobs und das entgegen gebrachte Vertrauen.
Getreu unserem Motto „What’s next?“ freue ich mich auf alles was noch kommt.
Euer Stephan
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